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Online-Zeitung27. Ausgabe Newsletter - Hope for Ethiopia - . 31. Januar 2019 |
Timkat ist das äthiopisch-orthodoxe Fest der Taufe Jesu im Jordan und der Epiphanie. Das Fest findet am 19. Januar statt und ist für seine Reinszenierungen der Taufe bekannt. Während der Timkat-Zeremonie werden Tabot-Tafeln, Nachbildungen der Bundeslade, die in jedem äthiopischen Altar zu finden sind, in kunstvoll verzierte Tücher gewickelt und von Priestern in Prozessionen auf dem Kopf getragen. Die Tabot repräsentieren die Erscheinung Jesu als der Messias, als er zur Taufe zum Jordan kam. Die Zeremonie wird in den frühen Morgenstunden in der Nähe eines Flusses oder eines Wasserbeckens gefeiert. In der Morgendämmerung wird das Wasser gesegnet und auf die Teilnehmer der Zeremonie gesprenkelt. Einige von ihnen steigen in das Wasser und tauchen darin unter, wobei sie symbolisch ihr Taufversprechen erneuern. Gegen Mittag werden die Tabot in Prozessionen mit Gesängen und Tänzen wieder in die Kirchen zurückgebracht. (Quelle: Wikipedia) Auch dieses Fest durften wir in Lalibela miterleben und im Video bekommt ihr einen kleinen Eindruck davon.
Wir erfuhren bei unserem Aufenthalt in Lalibela von einem Kinder- und Jugend-Circus, der hauptsächlich aus Straßenkindern und Waisen besteht und sich 6 Mal wöchentlich zum Training trifft. Das wollten wir uns gerne anschauen, und da dies dem Circus zu Ohren kam, wurden wir in einem dreckigen und übel riechenden Hinterhof mit einer kleinen Vorführung empfangen. Ca. 40 Kinder und Jugendliche mit riesigem Spaß an Akrobatik und Artistik zeigten uns, was Sie können. Saltos, Überschläge, Pyramiden, belustigende Einlagen und eine traditionelle Tanzshow wurden dargeboten und es ist wirklich erstaunlich, welche akrobatischen Leistungen ohne jegliche Hilfsmittel gezeigt wurden. Alles, was es zum trainieren gibt, sind 6 Judo-Matten. Der Circus wurde vor über 10 Jahren gegründet und die Hauptfunktion besteht darin, die Kids von der Straße zu holen und mit etwas Sinnvollem zu beschäftigen.
Der Circus hat eine kleine Show entwickelt und besonders hat uns daran gefallen, dass das Publikum neben den Artistik- und Akrobatik- Vorführungen auch über HIV aufgeklärt und informiert wird. Mit dieser Show würde die Circus-Gruppe gerne in die Dörfer und Siedlungen in den Bergen um Lalibela ziehen und dort für eine willkommene Abwechslung sorgen. Damit würden auch ein paar Einnahmen in die Circus-Kasse fließen, die man dann für Trainingsmaterialien einsetzen will. Allerdings braucht der Circus dafür einen kleinen, transportablen Strom-Generator um die Show mit Music untermalen zu können.
Also haben wir uns kurzerhand entschlossen, den Circus mit einem Generator zu unterstützen. Kevin hat sich dem Circus Lalibela angenommen, ein kleines HOPE Projekt daraus gemacht und schnell war der benötigte Generator für umgerechnet 180 Euro in Addis Abeba besorgt. Mittlerweile ist der Generator in Lalibela und in den nächsten Tagen werden wir den Generator an die, sicherlich vor Freude strahlenden Mitglieder der Circus-Gruppe übergeben. Für die Zukunft wollen wir den Circus mit Übungsmaterialien wie Jonglier-Keulen, Diabolos, weiteren Matten oder einem Sprungbrett unterstützen und Kevin arbeitet hart daran, Finanzen für die kleine Mahlzeit nach dem Training zu akquirieren. Mal sehen, was wir möglich machen können.
Falls Jemand den Circus Lalibela finanziell unterstützen möchte, dann bitte per Überweisung auf unser Vereinskonto mit „Circus Lalibela“ als Verwendungszweck. Empfänger: Hope for Ethiopia e.V. / IBAN DE51793301110002340476 / BIC: FLESDEMMXXX
Gashew kam vor 10 Jahren als kleiner Junge, zu dem Circus und mittlerweile ist er der Leiter der Gruppe. Für ihn, der er selbst ohne Eltern auf der Straße aufgewachsen ist, war die Circus-Gruppe immer so etwas wie eine Familie und stolz berichtet er von erfolgreichen Auftritten in und außerhalb Lalibelas, Siegen bei Wettbewerben und Medaillen. Allerdings waren Reisen zu Wettbewerben in den letzten Jahren nicht mehr finanzierbar und es gibt keinerlei Materialien um neue Übungen zu trainieren oder eine bunte Show zu gestalten. Außer von einer Amerikanerin, die vor über 3 Jahren die 6 Matten mit Hilfe eines Fundraisings finanziert hat, gibt es nur einen Lautsprecher, um mit Music trainieren zu können. Der Circus bekam und bekommt keinerlei Unterstützung von der Verwaltung und auch die Kirche hat Bittstellungen abgelehnt. Gashew würde nach dem Training auch gerne eine kleine Mahlzeit an die hungrigen Straßenkinder ausgeben, aber auch dafür fehlt das Geld. Mittlerweile hat er fast die Hoffnung verloren und ist manchmal kurz davor, aufzugeben.
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